5. Dezember 2019 - Beiträge - Allgemein - Autor*in

Aromatherapie

Aromatherapie

Schon beim Betreten des Vereinsraums wurden die Landfrauen mit frischem Duft begrüßt. Frau Manuela Euringer aus Stubersheim war am 19. November zu Gast und brachte buchstäblich einen ganzen Koffer voller Aroma-Schätze mit. Von Beruf ist die Referentin Krankenschwester und inzwischen in einer Kindernotfallpraxis tätig. Somit bringt sie viel Erfahrung aus der Krankenpflege mit und erzählt immer wieder, dass auch dort Düfte ganz gezielt eingesetzt werden. „Eine Tablette hat maximal 3 Inhaltsstoffe, die Rose z. B. hat ca. 500 Inhaltsstoffe!“ berichtet die Duftbotschafterin. Und so werden Pflanzen und Früchte extrahiert und die wertvollen Öle abgeschöpft. Für einen Tropfen Rosenöl werden ca. 33 Rosenblüten benötigt! Jedoch reicht in der Anwendung ein Topfen völlig aus, damit die Inhaltsstoffe des Öls ihre Wirkung zeigen können. Die Referentin betonte immer wieder, mit ätherischen Ölen sollte man sparsam umgehen. Man sollte beim Kauf der Öle auch darauf achten, dass diese aus biologischem Anbau sind, denn synthetisch hergestellte Öle oder Öle aus behandelten Pflanzen sind zwar kostengünstiger, beinhalten aber auch unnatürliche Zusatzstoffe. Zur Theorie ließ Frau Euringer immer wieder verschiedene Duftstreifen oder Fläschchen kreisen. Darauf gab es die unterschiedlichsten Reaktionen. Was die eine Frau als angenehm empfand konnte für ihre Nachbarin schon auch mal abstoßend sein. Und die Duftbotschafterin kommentierte: „ Die Nase hat immer Recht.“ Der Geruchssinn hat eine direkte Verbindung zum Gehirn. Haben wir also in der Vergangenheit ein bestimmtes Ereignis mit einem bestimmten Geruch verbunden, so wird dieser Geruch auch immer wieder dieses Ereignis im Unterbewusstsein in Erinnerung rufen. Deshalb kann für die Eine Lavendelduft unangenehm sein, weil ein Lavendelsäckchen immer im muffigen Schrank hing,für die Andere jedoch wird Lavendel als lieblich empfunden, weil ein schöne Urlaubsreise aus der Erinnerung auftaucht. Frau Euringer regte aber auch an, die Öle nicht nur um ihrer guten Düfte willen zu verwenden, sondern ganz gezielt wegen ihrer Inhaltsstoffe einzusetzen. Zitronenöl bspw. stärkt die Konzentration, Zirbelkiefer verstärkt die Tiefschlafphase, Vanille entspannt. Zitrusöle schaffen auch ein besseres Raumklima: Untersuchungen haben ergeben, dass in einem Raum mit 210 Keimen nach dem Einsatz von Zitrusöl nur noch 8 Keime nachgewiesen werden konnten. So kann ein Tropfen Orangen- oder Grapefruitöl in einer Öllampe gleichzeitig antibakteriell, beruhigend und geruchsbindend wirken. Vorsichtig muss man jedoch mit Ölen auf der Haut sein. Die meistenÖle sind nicht zur direkten Körperanwendung geeignet und können zu Hautreizungen führen. Diese müssen z.B. mit Mandelöl vermischt werden. So ist es ratsam, sich an die Anwendungshinweise der Verpackung zu halten, um die Öle gezielt und wirksam einzusetzen. Hat man sich jedoch etwas mit den verschiedenen Wirkungen der Öle beschäftigt, kann man einen ganzen Strauß von Ölen für die unterschiedlichsten Anforderungen im Alltag zum Duften bringen.

 

Simone Joos